Friends Of Gas
Kein Wetter

50 x Beton-Graues Vinyl bei Flight13
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Instrumental klingen sie dabei manchmal wie eine Hardrock-Variante von Khruangbin.Ltd.Limitiertes beton-graues Vinyl. 2xLP mit Klappcover ! Zweites Album. FOG haben einen Weg gefunden den ganzen verdammten Druck der Verhältnisse als Kollektiv in ihrer Dunkler-Keller-Musik zwischen Noise- und Krautrock aufzuheben. Ein Sound zwischen Faust-Nord und Faust-Süd, zwischen Captain Beefhearts Magic Band, Kim Gordon und Lydia Lunch. Zwischen Slint und Unwound. Hier reitet GG Allin auf einem Crazy Horse. Auf ihrem neuen Doppel-Album ist deutlich zu hören, dass sie seit ihrer Debüt-LP aus dem Jahre 2016 extrem viele Live-Auftritte absolviert haben. Denn sie klingen so großartig wie nie! Das hat sicherlich auch mit ihrem Produzenten Olaf O.P.A.L. (The Notwist, International Music) zu tun, dem es als Fan der ersten Stunde gelungen ist, die Band im Studio wahnsinnig gut einzufangen – so weit man diese Gruppe im Studio überhaupt einfangen kann. Allein der Gesang von Nina Walser ist so überwältigend, dass Tontechniker*innen auf der Stelle das Klinkenkabel aus der Hand fällt. „Kapital oder Kapitulieren“ skandiert sie lauthals im Karl-Marx-Blues „Schrumpfen“ in dem wir im Sinne einer nicht stattfinden wollenden Revolution alle weiter unbewaffnet bleiben. Die Musik ist dafür umso gefährlicher. Die Texte sind immer kurz und prägnant. Repetitive Slogans aus dem Leben und aus Erzählungen über die Merkwürdigkeiten des Lebens. Im punkrockigen Stampfer „Blaiberg“ etwa nimmt die Band Bezug auf das Werk von Walter Aue, der in seinem Buch „Blaiberg, oh Blaiberg“ aus dem Jahr 1970 die zweite geglückte Herztransplantation thematisierte und die damalige Medienberichterstattung zwischen Schlagzeilen und Kalenderspruchromantik darin collagierte: „Und Tag für Tag ist die Sonne die Gleiche“. Wetterbeschreibungen ziehen sich durch dieses Album wie seine stoischen Bassläufe. In „Grauer Luft“ über die düsteren „Felder“ bis in den „Stechpalmenwald“ hinein. Wobei es den Stechpalmenwald tatsächlich auch nur in der Literatur von Peter Stephan Jungk gibt. Er schreibt kleine Geschichten über die großen Loser der Traumfabrik: „Unsere Liebe ist ein in Hollywood gezüchtetes Monster“. „Im Abwasser schwimmen gehen und nicht an die verbale Sprache glauben“, heißt es schließlich in der nihilistischen „Abwasser“-Disco mit seinen rollenden Rock-Breaks. FOG weigern sich konsequent, an irgendwelchen neuen Verblendungszusammenhängen mitzuwirken. Stattdessen „leere, liebe Leere…“. Instrumental klingen sie dabei manchmal wie eine Hardrock-Variante von Khruangbin, etwa in dem Song „Teilchen“, in dem Nina Walser stellvertretend für die ganze Band den inneren und äußeren Zerfall beklagt: „Alles ist von schlechter Qualität. Wir gehen von Bana nach Lität (…) Es war einmal der Mensch – Teilchen und Anti-Teilchen.“ „Selber keine!“, heißt es im abschließenden, 10-minütigen Schlussstück, in dem wir uns als Hörer*innen selbst einen Reim darauf machen dürfen, wer oder was diese Band um Himmelswillen am Ende alles nicht ist.


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Indie/Alternative // Staatsakt // 5. Juni 2020