Nach mehreren Projekt ist er mit einem neuem Soloalbum zurück.Limitierte LP+CD+7. Gisbert ist der Rio Reiser der „Generation Golf “ und er schraubt mit wenigen Griffen deinen Kopf auf und legt dort Gefühle rein, die dich echt berühren. Überhaupt Gefühle: was er die letzten Jahre an Trauer mit dem Tod von Nils Koppruch bewältigen musste, ist so einiges: er tourte zwar mit den Kid Kopphausen-Musikern zu Andenken, aber was Neues kam nicht. Bei Olli Schulz spielte er Bass, bei Husten mit Moses Schneider arbeitete an traurigen Songs und jetzt ist er wieder da, als wäre er nie weg gewesen. Knyphausen ist bezaubernd melancholisch; dasTitelstück ist auf dem Score zu Timm Thaler, dem tragikomischem Jungen, der sein Lachen verkaufte und Gisbert agiert nach diesem Vorbild: melancholisch, auf der Suche nach der seelenvollen Hoffnung und darin ein hoffnungsloser Optimist: er ist am Puls der Zeit, schreibt zu Politik, Flüchtlingströme, Liebe und Sichselbstfinden; und zwar so getextet, als sei er ein anderer. Denn gerade sei Lyrik ist präzise unpeinlich und alltagstreu und wie ein Skript für einen autobiografischen Film, dessen Musik zwischen Liedermacher, Chansonrock, Country und Soul changiert: als Hommage an Fink: mal nur Klavier und Gitarre-gezupft, nicht geschlagen- dann wieder weitatmende Indierocker und immer dieser tragikomische Gestus, der das Banale zu gewichtigen Gesten werden lässt. Mal ganz leise, mal drängend, als gäbe es noch viel mehr zu tun: GvK ist wieder da und schreibt ein Album, das optimistischer ist als alles, was er zuvor geschrieben hat. „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“ heisst der letzte Track: eine pulsierende Hymne; zum Heulen schön.